Mercedes beschleunigt das Umdenken

von Elisabeth Michel-Alder

Das Mercedes-Benz-Werk in Bremen ist eines der produktivsten - bei einem Durchschnittsalter der Mitarbeitenden von 48 Jahren. Ein Rätsel? In seinem baukünstlerisch spektakulären Stuttgarter Museum zeigt der Autokonzern bis Ende Juni 2017 eine pfiffige Ausstellung mit grossem Mitmachpotential zum Thema des demografischen Wandels. Die Kernbotschaft lautet: Alles Kopfsache. Wir altern weniger aufgrund biologischer Vorgänge als gesteuert durch unsere Erwartungen. Heisst: Max denkt, dass ein Fünfundsechzigjähriger nicht mehr auf die Dufourspitze steigt und begnügt sich mit dem Niesen. Und die Kathrin, 67, verzichtet auf den Tango-Tanzkurs, um sich nicht zu blamieren. Sie "invalidisieren" sich selbst; Mercedes ermutigt zu neuen Vorbildern. Etwa den 80Jährige Mount Everest- Bezwinger Minura aus Japan.

Am Mercedes- Produktionsstandort Sindelfingen gibt's entsprechend mobilisierende Impulse im Arbeitsalltag. Eine Ergonomie-Offensive zielt auf optimale Gestaltung der Arbeitsplätze in der Montage. Die "Lernfabrik" bietet - auf Vorschlag von Mitarbeitenden - Seminare mit Wissenstransfer von begeisterten erfahrenen Kollegen (nach didaktischen Training) an Jüngere an. Und die "Personal-Drehscheibe" wird von Fachleuten im reiferen Lebensalter genutzt, um neue Arbeitsbereiche risikoarm zu erproben oder um den eigenen Job anders zu gestalten.

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