Perspektivlose Routine und Angst vor Überforderung

von Elisabeth Michel-Alder

Bewegung und neue Ziele in der zweiten Hälfte der Berufslaufbahn zu verankern, gehört in manchen Unternehmen mittlerweile zur Strategie. Wo liegen die Tücken den Umsetzung? Eigene Erfahrungen von letzter Woche lassen mich zwei Gruppen herausschälen, die sorgfältig gesetzte Impulse brauchen. (Die munteren Selbstentwickler:innen finden ihren Weg.)

Zum einen stecken viele Mitarbeitende in der "Mitte" bei mässiger Zufriedenheit und beträchtlichem Leistungsdruck ohne Aussicht auf lohnende Herausforderungen im Alltag fest. Mit ihnen gilt es, die nächsten 20, 25 Jahre ins Auge zu fassen und praktikable persönliche Entwicklungsschritte im Erwerbsleben und darüber hinaus zu realisieren. Zum andern sitzen Mitarbeitende mit 20 und mehr Jahren Berufserfahrung ernüchtert in Sackgassen und trauen sich keine weitere Reorganisation mehr zu. Ihre Qualifikation und Anpassungsbereitschaft sind nicht mehr gefragt; für einen Aufbruch fehlen Selbstvertrauen und Ressourcen. Sie auf alternative Wege zu lotsen ist hohe Kunst; praxisbezogene Entwicklungsschritte auch mit Prestigeverlust einzufädeln, ist Talentprobe für Personalentwickler:innen.

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